2. Mai 2012 · 8:33 pm
Die Atomindustrie steht unter besonderen Schutz der Regierungen.
Der folgende Text stammt von von Gilbert Karasek, einem Erstunterzeichner der Gründungserklärung unseres Komitees.
Liebe Leser. Die Menschen sterben nicht nur bei militärischer Nutzung der Kernspaltung, sondern auch bei ihrer friedlichen Anwendung. Die Atomindustrie ist stets vom Nebel der Geheimnistuerei umhüllt. Mit dieser Taktik lässt sich ihr radioaktives schaffen, sowie ihr legales und illegales treiben, einschließlich ihr arbeiten für die Rüstungsindustrie gut verschleiern. Aber was trotzdem, bei all ihrer List der Verschleierung offen zu Tage tritt, ist die Tatsache, dass gerade jene Regierungen die über Atombomben verfügen, aus nationalen Interessen sich gegen die Schließung der Atomkraftwerke wehren.
Hinzu kommt, dass für die Regierung das Risiko der radioaktiven Strahlung keine Bedeutung hat, da sie die Strahlenverseuchung als eine verkraftbare Belastung einstufen. Deshalb haben sie das Betreiben der Atomkraftwerke ausdrücklich unter ihren gesetzlichen Schutz gestellt und gleichzeitig, alles was mit Strahlenkrankheiten zu tun hat, in eine gesetzliche Grauzone verschoben. Sie täuschen und verbergen mit juristischen Tricks, wie sich die Radioaktivität in den Atomkraftwerken auf die Menschen auswirkt.
Zum Beispiel die Ausstellung des amtlichen Totenscheins, über eine Person die an der Strahlenverseuchung verstorben ist, unterliegt nicht der medizinischen Diagnose, sondern der Willkür juristischer Interessen. Sie stellt eine Hürde dar, die darauf hinaus läuft, dass eine Person die an Strahlung verstarb, nur dann amtlich als Strahlenopfer erfasst wird, wenn sich zeitgleich ein Reaktorunfall zugetragen hat. Ist also ein Mensch an Strahlenverseuchung verstorben und gab es keinen Reaktorunfall, dann wird am amtlichen Totenschein nicht die Strahlenverseuchung, sondern eine normale Erkrankung als die Todesursache angegeben. Der amtliche Totenschein dient den Atomkraftwerken zur Täuschung seiner radioaktiven Gefährlichkeit. Dies erklärt auch, weshalb noch nie ein Arbeitnehmer an den Folgen radioaktiver Strahlung verstorben ist.
Genau diese Praxis, die seitdem Bestehen der Atomkraftwerke angewendet wird, erweckt den Eindruck, dass das Arbeiten in den Atomkraftwerken harmlos und ungefährlich sei. Es wäre schon ein Fortschritt, würde man auf dem Totenschein, bei den Menschen die mit radioaktivem Material gearbeitet und in deren Umgebung gelebt haben, den Grad ihrer Strahlenverseuchung angeben. Aber die Auskunft über den Grad der radioaktiven Strahlung, fällt der Geheimnistuerei zum Opfer, weil die Weitergabe von Betriebsinformation, an Betriebsfremde, den Interessen der Eigentümer widerspricht.
Wenn wir schon dabei sind und über die Auswirkungen der radioaktiven Strahlen sprechen, dann sollten wir die Gefahren die uns von den Atommüllbergen drohen mit einbeziehen. Schließlich nimmt weltweit der Anteil des Atomstroms und seine Atommüllberge zu und somit auch die Gefahr der Strahlenverseuchung. Denn der Atommüll ist eine permanente gesundheitliche Bedrohung, deren Gefahr sich die Bevölkerung kaum bewusst ist. Das liegt daran, dass die Politiker und Medienbetreiber, die Probleme des Atommülls vor der Öffentlichkeit ausblenden. Das trifft besonders auf jene Länder zu, die in die atomare Rüstung investieren.
Der radioaktive Abfall ist mit Abstand der gefährlichste Müll den wir den kommenden Generationen hinterlassen. Sieht man sich die Entsorgung des Atommülls etwas genauer an, dann kommt man zur Erkenntnis, dass das Produzieren von radioaktivem Müll, ein Eingriff in die Lebensqualität der nachkommenden Generationen ist. Denn Selbst wenn die Atomreaktoren nicht mehr existieren, so bleiben die Wartungsarbeiten und ihre Kosten für die Betreuung der Atommülllager bestehen, weil das mit Plutonium angereicherte Material über 150 tausend Jahre braucht, um die Radioaktivität wieder abzubauen. Das heißt, die Wartungsarbeiten müssen über 150.000 Jahre, lückenlos durchgeführt und von einer Generation zur anderen übertragen werden.
Wie wir sehen, sind die Gesetze verantwortungslos, die das Betreiben der Atomkraftwerke zulassen. Diese Gesetze entfalten ihre Skrupellosigkeit erst bei unseren nachkommenden Generationen, indem sie unseren Kindern und Enkelkindern nichts anderes hinterlassen, als die Kosten und Gefahren des giftigen Atommülls.
Gilbert Karasek.